04.11.2017 22. ADAC Rallye Oberland Rallye35, (DMSB-P-Endlauf)

 

Oberlandrallye 2017 –
„Fahren wir heim oder ins Hotel? Der Weg ist der Gleiche..“

Als hätten die Altenstadter Veranstalter ein Sonnenabo! Denn wie bereits in den vergangenen Jahren sollte der Veranstaltungstag, von Schlechtwetterfronten eingerahmt, einer der schönsten werden. Doch bis es soweit war, stand noch etwas Organisation und Spritverbrauch an…

Bereits Mitte der Woche stand fest, dass es diesmal zu keinem Reifenpoker kommen sollte und die Fahrzeuge mit Slicks auf die Strecke gehen werden. Erwartungsgemäß ließ das schlechte Wetter der Vortage einige Waldpassagen noch nass und verdreckt zurück, so dass trotzdem ein gewisses Mindestprofil sinnvoll sein dürfte. Ein Blick auf unsere montierten Reifen forderte also Handlungsbedarf! Daher stand Donnerstagabend noch ein kleiner Ausflug zu Karl Schafhauser ins tiefe Niederbayern an, um besseres Material anzuschaffen und dieses auch noch kurz vorm Verladen zu montieren.
So traten wir am späten Freitagnachmittag die Reise nach Altenstadt an, um erst mal die Dokumentenabnahme zu erledigen und sich an der gefürchteten technischen Abnahme anzustellen. Diese dauerte wie gewohnt ewig, allerdings war vom allseits „beliebten“ Kommissar der letzten Jahre weit und breit nichts zu sehen. Das fiel nicht nur uns auf, was auch an der Grundstimmung der Anwesenden deutlich zu erkennen war. Nach etwa einer Stunde waren wir dann auch dran und auf die erste Frage nach dem Wagenpass konnte ich beruhigt verkünden, dass unsere Ausnahmegenehmigung noch genau einen Tag gültig sei.
„Warum?“ „Weils auf dem Zettel steht!?“ „ Aber den Pass hast ja schon?“ „Ja, aber ich möchte die Abnahme erst im Frühjahr machen, falls über den Winter noch Änderungen vorgenommen werden.“ „Was willst denn machen?“ „Auspuff?“ „Der steht eh net drin. Ich mach Die jetzt den Stempel auf den Wisch und einen Sonderpreis, dann passt des…“
KFP Abnahme incl. Eintragung vom abnehmbaren Lenkrad also mal schnell in 10 Minuten bei der Technischen erledigt! Nein, den Vorgänger vermissen wir immer weniger…
Froh wie ein kleiner Bub unterm Weihnachtsbaum stellten wir den BMW ins Parc Fermé und machten uns auf den Weg ins Hotel – in das Hotel, das ich für alle organisiert hatte und welches sich (vermeintlich) nur ein paar Kilometer weiter befand. Jedoch hatte vermutlich ein Computerfehler oder ein bösartiger Virus auf dem Laufwerk bei der Eingabe der Postleitzahl dazu geführt, dass sich die Anreise zu unsrem Domizil etwas in die Länge ziehen sollte. Genauer gesagt so etwa 102 Kilometer… Einfach… Zumindest muss ich mich nie wieder um die Zimmer kümmern, das steht fest!

Entsprechend zeitig war damit auch am Samstag die Nacht beendet und wir machten uns wieder auf den Weg ins Rallyezentrum, um uns mit Sandras Fahrer Benny Weber und der restlichen Crew der Porschepiloten erst mal zum morgendlichen Kaffee zu treffen. Anschließend stand die Streckenbesichtigung an, welche allerdings keine Überraschungen für uns bereithalten sollte. Die bekannten schnellen Prüfungen und die erwarteten nassen Stellen im Wald wurden im Aufschrieb vermerkt und anschließend wieder der Rückweg angetreten, da bereits um 12.30 Uhr das erste Auto an den Start rollen sollte. Mit Startnummer 10 waren wir eines der ersten „normalen“ Autos, nachdem vor uns erst mal acht! Mitsubishi Evos aller Generationen und der spätere Gesamtsieger mit seinem M3 auf die Überführung rollten.
WP1 wurde erst mal zum Herantasten an die neuen Reifen genutzt, die wahrscheinlich wesentlich mehr können als ich mir traue. Benny und Sandra hatten zu diesem Zeitpunkt bereits erste Motorprobleme am Porsche und mussten diesen dann leider nach WP3 endgültig abstellen.
Bei WP2 ging es durch die wenigen engen Kurven relativ flott dahin – bis wir an einem Abzweig mit der gelben Flagge abgewunken wurden, nachdem das Team Auer/Öttl ihr Auto so vehement an einem Baum geparkt hatten, dass das Fahrzeug sofort Feuer fing. Alle Versuche, den Brand mittels der mitgeführten Feuerlöscher der nachkommenden Teams in den Griff zu bekommen scheiterten, und selbst die Feuerwehr schaffte es erst nach mehreren Anläufen und einem nachgeforderten, zusätzlichen Löschfahrzeug dafür zu sorgen, dass der Evo nicht vollständig ausbrannte. Glücklicherweise war die Besatzung, von einem gehörigen Schrecken und einer aufgeschürften Nase wohlauf, dennoch wurde die gesamte Prüfung annulliert und wir machten und auf den Weg zurück nach Altenstadt, um dort die dritte Prüfung, einen zuschauerfreundlichen Rundkurs, unter die Räder zu nehmen. Hier lief es richtig gut und wir konnten uns kurzzeitig unter die ersten 15 Platzierungen einreihen. Nach dem Regrouping hieß es dann, den gleichen Turn noch einmal zu bewältigen. Ich fand dabei einen immer besseren Rhythmus und auch Steffi machte einen sehr guten Job, in dem sie mich wie ein Maschinengewehr mit den Ansagen versorgte. (Sie musste so viel reden, da ich einen sehr detaillierten Aufschrieb diktiert hatte, nicht weil wir so schnell waren…)

Letztendlich konnten wir unseren „Bubi“ nach sechs Durchgängen, mit stark klappernden Hydrostösseln aber ansonsten unbeschadet auf einem 18. Gesamtrang von 42 Startern, und einem 2. Platz in unserer Klasse bis 3.0l Hubraum abstellen. Das zweite Magra Team Groß/Groß auf dem 318ti reihten sich unmittelbar hinter uns auf dem 19. Gesamtrang ein und auf die Frage, wie es gelaufen sei, kam eine kurze, prägnante und in gewohnt emotional überschwänglicher Art die Antwort: „Es lief erstaunlich gut, wir haben uns wohl gefühlt, das Auto war ständig quer…“ Alles gesagt.

Wir freuen uns auf jeden Fall jetzt schon wieder auf die nächste Ausgabe dieser schönen und immer bestens organisierten Veranstaltung, nachdem offenbar nun auch die technische Abnahme kein Akt der Selbstbestätigung einzelner Kommissare mehr zu sein scheint.

Dieses Jahr heißt es für uns „Saisonende 2017“ und der BMW erhält nun seine dringend benötigte Liebe, sofern es das noch vorhandene Budget erlaubt. In jedem Fall steht einiges an Arbeit an und wir laufen nicht Gefahr, in eine depressive Winterlangeweile zu verfallen.

Ein herzliches „Dankeschön“ geht an dieser Stelle auch noch einmal an unsere Helfer Martin Köchl, Mani Ring und Martin Hartmann, sowie an unsere Sponsoren und Unterstützer:

Auto Köchl, München
Rudolf Eineichner, DAN Küchen Traunstein
Racers Performance
Maschinenbau Pummer, Grabenstätt
Allianz Versicherung / Global Automotive

Bilder Copyright Retzer und SST Foto

    

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