15.04.2017 ADAC-Osterrallye Tiefenbach

 

Osterrallye Tiefenbach – Auf der Jagd nach dem heiligen Graben…äh Gral

Eigentlich wollten wir mal nicht vor dem Morgengrauen losfahren und die weite Anreise am Tag zuvor erledigen aber aufgrund des heiligen Karfreitag und dem dazugehörigen Fahrverbot für LKW etc. musste sich das Team Ring – Oberrieder in gewohnter Manier viel zu früh auf den Weg machen. Aber da wir das erste Mal als Fahrer/Beifahrer zusammen an den Start gingen konnten wir die lange Fahrt noch gut für strategische Diskussionen über das bevorstehende Rennen nutzen.

Am Ziel angekommen ging´s erstmal los mit der üblichen Prozedur: Auto abladen, Papierabnahme, technische Abnahme und natürlich Leberkässemmel frühstücken. Alles war hervorragend organisiert sogar als ein etwas verwirrter Beifahrer vergeblich nach seinem Fahrer suchte, von dem er auch nicht genau wusste wie er ausschaut, konnte schnell geholfen werden.
(Der Beifahrer war kurzfristig eingesprungen darum die Verwirrung 😉 )

Anschließend machten wir uns auf zur Besichtigung wo uns spätestens nach der dritten Kurve klar war das uns ein anspruchsvoller Tag bevorsteht. Noch zu Info: Nach der Aussage diverser Fahrerkollegen war die Streckenführung ähnlich wie in 2012.
Als dann unser Schrieb im Kasten war und für mich das Wort „Kurvendiskussion“ eine neue Bedeutung bekommen hatte machten wir uns auf den Weg zurück zum Fahrerlager um nochmal durch zu schnaufen bevor es um 13:28 für die Startnummer 62 losging.

Auch ein interessantes Nebenschauspiel konnte bei der Osterrallye beobachtet werden da aufgrund der sehr unsicheren Wetterlage ein wahrer Reifenbasar im Fahrerlager bzw. Parc ferme eröffnet wurde. In den extra gekennzeichneten Wechselboxen stapelten sich Meterhoch die verschiedensten Reifen von Winter- bis Regen- und Semiprofil aller Größen und Formen. Unsere Reifentaktik wurde mit den Worten „Mia ham nagelneie Toyo´s drauf, des basst scho, de fahrn ma durch“ besiegelt.

Nachdem wir WP1 hinter uns gelassen hatten und die erste Anspannung verflogen war lief der erste Abschnitt der Osterrallye auf jeden Fall zu unserer Zufriedenheit. Das Wetter blieb einigermaßen stabil mit vielen Wolken aber bis jetzt noch kaum Regen und wir blieben auch immer brav auf der Straße. Leider schafften das nicht alle was zur Folge hatte das schon in WP2 zahlreiche Fahrzeuge unsanft am Streckenrand geparkt wurden. Nach der Hälfte (nach WP4) waren somit von 104 gestarteten Fahrzeugen nur noch 83 im Regrouping angekommen.

Nach einer kurzen Pause ging es wieder auf zu WP5. Das Wetter hatte sich inzwischen zu einem Mix aus Sonne, Wolken, Regen, Schnee und Hagel entwickelt was jede WP noch zusätzlich spannender machte. Start – Regen – 3 Kurven später trocken – Ziel – Hagel. Dank an dieser Stelle auch an alle Helfer und Funktionäre für Ihr Durchhaltevermögen!
WP6 wurde dann kurzerhand gestrichen als uns nach grad mal einer Runde die Rote Fahne entgegenleuchtete. Mit einer zugewiesenen Zeit (mit der wir mehr als zufrieden waren) kamen wir zu WP7 welche wir auch unbeschadet durchliefen.

Auf zur letzten WP. Mit vollem Elan kamen wir an der letzten Prüfung an. Die Straße schien trocken zu sein und die Strecke war uns inzwischen ganz gut geläufig. Ein astreiner Start und wir waren super unterwegs…vielleicht ein bisschen zu super. Denn nach einer schnellen Rechtskurve bergab durch eine Ortschaft über zwei volle Kuppen kamen wir, nur noch das Ziel vor Augen, mehr als nur zu schnell auf eine Links 2 zugeschossen. Trotz des üppigen Bremsweg und rechtzeitigem Ansagen der Kurve konnten wir auf der, in diesem Stück, leider nassen Fahrbahn die Geschwindigkeit nicht genügend drosseln. Alle Bemühungen mit Handbremse und Anstellen die Kurve doch noch irgendwie zu kriegen scheiterten was zu Folge hatte dass wir nach einer halben Drehung genau mit der angetrieben Achse im nassen Acker standen. Was tun sprach Zeus…das Ziel war keine 200 Meter entfernt und wir kamen nicht mehr vorwärts. Im Rückspiegel war ein Feldweg zu erkennen welcher wieder zurück auf die Strecke führte. Tja wenn nicht vorwärts dann halt rückwärts. Gesagt getan. Nach einem beherzten tritt ins Pedal ging es los Richtung Feldweg. Leider wurde unsere Fahrt grob gestoppt als wir keine zwei Meter später den Arsch des BMW in einen Graben gleiten ließen den keiner von uns auch nur im Spiegel erahnen konnte. Was für ein Ärgernis!! Da hockst in deinem Karrn auf den letzten Metern vorm Ziel und kommst nicht mehr vorwärts oder rückwärts. Nach anfänglichem Frust verließen wir unser Fahrzeug, OK Schild an der Scheibe und gingen die letzten Meter zu Fuß „durchs“ Ziel. Das einzig positive war das weder dem Auto noch uns was passiert ist und wir die restlichen 99% aller Kurven gut gemeistert haben!

Nach dem letzten Fahrzeug und einem freundlichen Landwirt samt passendem Gefährt konnten wir auf eigener Achse zurück ins Fahrerlager fahren wo wir mit einem gekühlten Hopfengetränk den seelischen Knacks wieder gerade rückten….und nächstes Mal schaff ma´s dann auch ins Ziel…geh Mane!

      

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