4.ADAC-Voralpen Rallye

 

Voralpenrallye 2016 – vor der Haustür scheints zu laufen

Diese, sowohl für meine bessere Hälfte Sandra, als auch für mich sicherlich wichtigste Rallye des Jahres fand am vergangenen Wochenende rund um Traunstein statt. Denn wenn man schon mal eine Veranstaltung buchstäblich „vor der Haustür“ hat (eine der Überführungsetappen führte direkt durch unseren sechs Häuser-ein Wirt- 18 Einwohner- Ort) will man natürlich auch mit dabei sein.
Dem ortskundige Kartenleser war schnell bewusst, dass uns da eine selektive und, aufgrund der vielen engen Waldpassagen, nicht ungefährliche Rallye erwarten sollte.

Doch so weit musste man erst mal kommen! Denn bereits die technische Abnahme am Freitag abend erinnerte eher an die eines WM Laufes, als an eine Amateurveranstaltung. So wurde jedes Fahrzeug mit der Akribie eines strebsames Finanzbeamten in allen nur denkbaren Details begutachtet, was bei einer Vielzahl der Teilnehmer zur Verweigerung der Startberechtigung und für gehörigen Unmut unter den anwesenden Teams führte. Nur durch die Eine oder Andere Nacht-/und Nebelaktion war es einer Vielzahl der Betroffenen möglich, am nächsten Tag doch noch an den Start gehen zu dürfen.
Also hieß es, am darauf folgenden Samstag ab 8.00 Uhr erst mal die Strecke zu besichtigen und einen möglichst sauberen Aufschrieb zu erstellen, denn dieser war aufgrund der bereits beschriebenen Streckenführung auch dringend zu empfehlen.
Zurück im Rallyezentrum bei der Firma Gienger in Erlstätt war dann erst mal Verpflegen und Kontaktpflege angesagt, wobei wir uns in diesem Rahmen über die Besuche einiger unserer Sponsoren, darunter Rudolf Eineichner von den DAN Küchen Traunstein und Anton Artinger vom Ingenieurbüro Artinger, sehr freuten.

Um 12.58 Uhr War es dann endlich soweit. Mein Beifahrer Joe Geiger und ich passierten den traditionellen Startbogen, um die erste Wertungsprüfung in Oberteisendorf, dem Ersten der zwei angesetzten Rundkursen, anzusteuern. Zwar wurde hier durch Klopfen auf die Motorhaube etwas eigentümlich gestartet (die gewohnten Digitaluhren oder Starter mit der üblichen Fingerfertigkeit werden aber auch sehr überbewertet…), dennoch lief es vom ersten Meter an ziemlich sauber, und so konnten wir uns erstmal im guten Mittelfeld platzieren. Mit einer gesunden Portion an Selbstvertrauen ging es dann auf zur WP „Weberhäusl“, eben jener engen Waldprüfung, die ausnahmslos allen Teilnehmern gehörigen Respekt abforderte. Wieder Erwarten sollte dies, zumindest für uns, die Strecke sein, mit welcher wir am Besten zurecht kommen sollten.
Leider forderte sie auch die ersten Opfer, wodurch Markus Ederer seinen schönen M3 ziemlich unsanft auf einem Kieshaufen parkte.
Auch die letzte Prüfung vor dem Regrouping verlief recht ordentlich, und trotz der immer noch unbefriedigenden Leistung unseres Autos bei höheren Geschwindigkeiten konnten wir ganz passable Zeiten fahren.
Nach einer umfangreichen „Zwangspause“ von 16 min hieß es dann, alle Prüfungen noch einmal unter die Räder zu nehmen. Da ich immer mehr Gefühl für das Auto entwickelte, musste ich mich arg bremsen, nicht wieder übermütig zu werden. Trotzdem konnte ich es mir auf einem Abzweig der WP 4 nicht verkneifen, hier die Richtung mit der Handbremse zu ändern. Die Quittung dafür erhielten wir dann sofort in Form einer, um 4 sek langsameren Zeit als im ersten Durchgang. So war wieder Hirn einschalten und sauber fahren angesagt. Das funktionierte bis WP 6 auch ganz gut. Nur ein etwas zu spät angesagter Rechtsabzweig hauchte dem angrenzenden Gartenzaun das Leben aus und forderte eine Stoßstange und den Blinker als Opfer.
Ohne weitere Kollateralschäden erreichten wir dann aber wieder das Rallyezentrum mit einem sehr zufriedenstellenden Platz 33 von 89 in der Gesamtwertung und dem 5. Platz von zehn gestarteten in unserer Klasse. Hier lagen wie erwartet drei starke M-Modelle und der Wagner Porsche vor uns, letzteren verpassten wir um 12 sek und somit unseren ersten und langersehnten Pokal…!

Leider aber dünnte sich die ungewöhnlich stark vertretene Magra Armada im Laufe der Rallye wieder etwas aus:
So hatten das Team Zuppardi/Augenstein bereits recht früh Motorprobleme und brachten ihren Alfa erst nach einem Dreher und einer halbstündigen Pause wieder zum Laufen, wodurch sie die Karenzzeit überschritten und aus der Wertung genommen wurden. Reinhard Veit/Thomas Eder katapultierten ihren schnellen Astra so nachhaltig in den Wald, daß ein Wiederaufbau nach erster Einschätzung offenbar recht bedenklich ist. Für ein entsprechendes Vorhaben während des Winters ist zumindest für ausreichend Brennholz zum Heizen der Werkstatt gesorgt…
Die Vater-/Sohn Gespanne Grohs/Grohs auf dem neu erworbenen und geschichtsträchtigm Ex-Köchl Compact, sowie Eberhard/Eberhard mit dem Escort stellten, auch nicht ganz von diversen technischen Problemen verschont, ihre Fahrzeuge auf den Plätzen 58 und 59 ab.

Zumindest aus unserer Sicht war es eine top Veranstaltung bei bestem Frühlingswetter, auf deren 2017er Ausgabe wir uns jetzt schon wieder riesig freuen.

KöMi

  

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