07.11.2015 20. ADAC Rallye Oberland Rallye70, (DMSB-P-Endlauf)

 

Oberlandrallye 2015 – im Land der untergehenden Sonne

Ich hatte schon fast nicht mehr daran geglaubt, aber am vergangenen Samstag konnten wir nach fast zweijähriger Zwangspause doch noch zur ersten Jungfernfahrt mit dem neuen Auto aufbrechen.

Bereits am Freitagabend hieß das Ziel Altenstadt im Landkreis Weilheim, um erst mal das übliche Abnahmeprozedere zu erledigen. Während die Doku erwartungsgemäß schnell abgefertigt war, war es bei der Technischen, leider ebenfalls erwartungsgemäß, schon etwas haariger. Denn nachdem technische Kommissare mit dem Hang, Rallyeteams das Leben schwer zu machen vor Ort waren, wurde uns wegen einer fehlenden Batterieabdeckung fast der Start verweigert. Alle Versuche, eine realisierbare Notlösung zu finden scheiterten und ließen die Laune zusehens schwinden.
Doch wir sollten Glück haben: denn zufällig war Jürgen Klages, seines Zeichens Vorstand des örtlichen Motorsportclubs vor Ort und hat unser Problem mitbekommen. Ohne jeglichen Aufhebens bot er uns sofortige Hilfe in Form von Werkstatt, Baumaterial, Werkzeug und Kaffee an. So war es uns möglich, kurz vor Ende der Abnahme eine vermutlich sogar FIA taugliche Lösung aus Sperrholzplatten dem TK vorstellen zu können. In wie fern die geforderte Säurebeständigkeit damit gewährleistet war wissen wir zwar nicht, aber für eine Zulassung zum Start war es ausreichend. An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an Jürgen!!!

So hieß es also Samstagmorgen dann erst mal Strecke besichtigen und den Aufschrieb erstellen. Da ich die WP’s dieser Rallye allerdings nur aus diversen Videos kannte, war es doch ziemliches Neuland für uns. Aber aufgrund der sommerlichen Witterung und der Streckenführung eine Veranstaltung nach unserem Geschmack. Lediglich unsere niedrige Startnummer 20 machte mir, besonders hinsichtlich der zwei Rundkurse und dem Wissen, dort auf den starken M5 von Markus Ederer und dem hinter uns startenden M3 treffen zu können, doch etwas Sorgen. Aber damit mussten wir halt leben.

Ungewohnt früh hieß es dann um 13.18h, das Regrouping in Richtung Wertungsprüfung 1 zu verlassen. Da einige Passagen durch den Wald führten und diese mit einigen feuchten Kurven auf uns warteten, war Zurückhaltung geboten. Zumal wir noch nicht die optimale Luftdruck -/ und Fahrwerkseinstellung gefunden hatten.
Dennoch konnten wir uns gut im Mittelfeld, zwei Plätze hinter Sandra und Sascha auf ihrem Evo, platzieren. Mani und Thomas dagegen hatten leider weniger Glück. Nachdem der Compact bereits im Vorfeld immer wieder den Motorstart verweigerte und dann zur Hälfte der Prüfung dann auch noch mit Aussetzern auf sich aufmerksam machte, endete die Veranstaltung für die Beiden bereits vor Ende der Prüfung. Hier konnte auch das schöne Wetter nicht lange über die 1 ½ stündige Wartezeit trösten, bis der ADAC die Gestrandeten gerettet hatte.

Währenddessen kämpften wir uns durch die weiteren Prüfungen, kamen immer besser in Tritt und konnten zeitweise ansatzweise sogar ganz passable Zeiten fahren. Allerdings bremste uns das Können des Fahrers immer wieder etwas ein, da ich trotz dem Vorhaben, nur zu Testzwecken zu starten, stellenweise doch etwas übermotiviert war. Zudem hatte ich noch recht wenig Gefühl für den Grenzbereich der Reifen und letztlich überraschten mich immer wieder mal etwas zu spät gesetzte Bremspunkte (kaum vorstellbar daß man mit knapp 200 PS schneller an einer Ecke ankommt als mit den gewohnten 140 Pferdestärken…).
Dies hatte zur Folge, daß wir uns bis zum Regrouping auf fast jeder der WP´s jeweils einmal eingedreht hatten. Bis auf 20m Weidezaun, welcher sich ziemlich markant am vorderen Kotflügel verewigt hatte und der Tatsache, daß wir den zweiten Rundkurs um einen Turn verkürzt hatten, erreichten wir die Halbzeit ziemlich schadenfrei.
Die zweite Hälfte lief dann schon etwas besser, und neben diversen Aha- Erlebnissen und einem etwas vorsichtigeren Gasfuß zeigte sich durchaus eine gewisse Konkurenzfähigkeit des BMW.
Zusammenfassend kann man sagen: hätte ich den Einen oder anderen Griff zur Handbremse unterlassen, und wären einige Kurven im Aufschrieb mit etwas mehr „Feigheit vorm Feind“ geschrieben worden, hätten wir durchaus Chancen auf eine Platzierung im Bereich unserer Startnummer gehabt.
Trotzdem hatten wir eine riesen Gaudi und der Plan, einfach mal einen Versuchslauf zu absolvieren, war ein voller Erfolg.

Besonders gefreut hat mich auch der Besuch einiger bekannter Gesichter, unter anderem auch mal wieder Monika Z. mit Ehemann und Björn Lachmayr nebst Rallyenachwuchs zu sehen

Jetzt verschwindet „Kitty“, wie unser Fahrzeug nach allgemeiner Meinung nun offenbar jetzt heißt, erst mal wieder in der Werkstatt, da es doch noch so einiges zu tun gibt. Und dann freuen wir uns auf eine hoffentlich erfolgreiche und schadenfreie Saison 2016.

KöMi

  

About the Author: admin